Triasmuseum in Not - Dinosaurier bald heimatlos?

Triasmuseum an der Ochsenfurt in Not – Fossilienausstellung droht das aus.
 
 
Das Triasmuseum an der Ochsenfurt in Kleinochsenfurt existiert als Museum schon seit den frühen 1980er Jahren. Es entstand aus einer kleinen Sammlung heraus und ist nun zu einer höchst spezialisierten sehr umfangreichen Sammlung aus Fossilien der fränkischen Trias herangewachsen, die auf Grund ihres Umfanges nun ein Gebäude mit 3 Stockwerken einnimmt.


Die Sammlung in diesem Stil, die Otmar Kleindienst mit seiner Frau in insgesamt 50 Jahren zusammengetragen hat, kann heute so nicht mehr zusammengetragen werden. Heute sieht die Situation so aus, dass die letzten Sammler die es noch gibt, von den Baustellen und potentiellen Fundstellen vertrieben werden. 


Auch bedingt durch den Gesundheitszustand von Otmar Kleindienst und die damit einhergehenden zusätzliche finanziellen Belastungen wäre es der Familie Kleindienst heute nicht mehr möglich dieses Museum und die damit verbundene Forschungsarbeit fortzuführen. 
Auf Grund der Krankheit von Otmar Kleindienst musste dieser auch dieses Jahr seinen Steinmetzbetrieb aufgeben und ist gezwungen seinen Betrieb zu veräußern.

Das Aus für dieses einmalige Museum mit seiner weltbedeutenden Sammlung die ihres Gleichen sucht, droht nun durch den Straßenbau vor dem Gebäude. Die Stadt Ochsenfurt, die auch mit dem Museum auf ihrer Internetseite wirbt, hat das Triasmuseum als Gewerbefläche eingestuft.


Das Museum ist bereits seit seinen Anfängen bei den nichtstaatlichen Museen Bayerns gelistet, und ist somit auch nach internationalen Standards als Museum anerkannt.

Wie bedeutend und einmalig Fundstücke aus der fränkischen Trias und in diesem Museum sind wird durch verschieden Gesichtspunkte deutlich:
1. Unter Kaiser Wilhelm, als 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde, sollte der Ceratit das Wappentier

    Deutschlands werden. Bedauerlicher Weise haben sich damals die Militärs durchgesetzt und so wurde der Adler 

    vorgezogen. Dies ist ein wichtiger Punkt der Deutschen Geschichte - Diese Fossilien werden in diesem Museum

    gezeigt.


2. ALLE Arten von Ceratiten, der gesamte Stammbaum lückenlos, sind in dem Kleinochsenfurter Museum in

    vorbildlicher Erhaltung zu sehen. Einmalig in Deutschland.


3. Die Saurier der deutschen Trias, die kaum komplett zu finden sind, hat der Gründer des Museums, Otmar

    Kleindienst, in jahrelanger Feinarbeit Knochen für Knochen rekonstruiert und mit seiner Arbeit komplette

    Saurier für die Besucher auferstehen lassen.


4. Die Ausstellung steht den Besuchern kostenfrei zur Verfügung.


5. Im der gesamten fränkischen Region, Großraum Würzburg, gibt es nichts Vergleichbares. Die nächsten

    annähernd vergleichbaren Ausstellungen befinden sich in Stuttgart – Landesmuseum am Löwenturm,

    Ingelfingen – Muschelkalkmuseum und das Naturkundemuseum in Karlsruhe.  Die Sammlungen in diesen

    Museen haben aber im Gegensatz zu dem Museum von Otmar Kleindienst die Öffentlichkeit viel Geld gekostet,

    vor allem auch die Präparation der Exponate.

    Bis jetzt hat Otmar Kleindienst mit seinem Museum der Öffentlichkeit keine Kosten verursacht.


6. Pro Jahr kommen in das Triasmuseum ca. 5000 interessierte und wissbegierige Besucher aus dem In-und

    Ausland.  Das Museum ist ein wichtiger Schulungsteil zur Ausbildung für die Fremdenführer unserer Region.

    Das Museumsangebot wird regelmäßig von den gesamten Schulen und Kindergärten des Landkreises Würzburg

    dankbar zur Ergänzung des Schulstoffes angenommen.
 
Es liegt in den Händen der Stadt Ochsenfurt, das dieses Museum weiter bestehen bleiben kann. Sie hat die Möglichkeit über den Kostenerlass für den Straßenanteil im Bereich des Museums zu entscheiden.
Bitte unterstützen sie uns bei unserem Kampf für das Museum und dem darin gesammelten naturkundlichen Wissen, das sonst verloren geht.


Tragen sie sich bitte in die Untschriftenlisten (auf unserer Internetseite) ein und/oder schreiben sie Emails an die Stadt Ochsenfurt ( info@ochsenfurt.com) etc. nur wenn alle zeigen wie wichtig das Museum ist können wir es erhalten.
  

Wir zählen auf Sie – Familie Otmar Kleindienst

Triasmuseum an der Ochsenfurt              

Judengasse 1      

97199 Ochsenfurt

 

www.fossilienmuseum-franken.de

Hier die Stellungnahme des Amtes für nichtstaatliche Museen Bayern:


Sehr geehrte Frau Kleindienst,
 
Frau Perlic hat mir als zuständigen Referenten für die naturkundlichen Sammlungen und Museen Ihre Anfrage weitergeleitet. Die Landesstelle nimmt dazu folgendermaßen Stellung:
Schon die Aufnahme in unseren Internet-Museumsportal www.museen-in-bayern.de zeigt, dass Ihr Haus, bereits nach dem Internetauftritt zu schließen, nach museumsfachlicher Einschätzung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern die Kriterien des „International Council of Museums“ ( ICOM) erfüllt.
 
Ein Museum ist dort folgendermaßen definiert: „Ein Museum ist eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.“  (Quelle: http://www.icom-deutschland.de/schwerpunkte-museumsdefinition.php ; 21.07.2014).
Auch wenn Ihrem Haus ein Museumshop angeschlossen sein sollte, bleiben die in der ICOM-Definition genannten Hauptkriterien „Sammeln, Bewahren, Erforschen, Vermitteln“ ausschlaggebend, auch wenn vielleicht in Ihrem Hause Forschungsaspekte nur eingeschränkt eine Rolle spielen. Entscheidend ist aber, dass interessierte Besucher und Wissenschaftler jederzeit Zugang zur Sammlung für Forschungszwecke bekommen können.
 
Aus museumsfachlicher Sicht der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern ist deshalb die Einstufung als Gewerbebetrieb NICHT nachvollziehbar. Wir empfehlen, die Gemeinde Ochsenfurt um schriftliche Darlegung ihrer Gründe für die Einstufung als Gewerbebetrieb zu bitten. Angebote wie „Feiern im Museum“ etc. gehören zum gängigen Programm aller bayerischen Museen und legitimieren aus unser Sicht nicht die Einstufung als Gewerbebetrieb.
Eine Kopie dieses Schreibens erhält Herr Dr. Stefan Kley als der für Ihre Region zuständige Gebietsreferent der Landesstelle
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Dr. Christof Flügel
Oberkonservator
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Referat Archäologische und naturwissenschaftliche Museen
Bewertung des Kreisheimatpflegers
Triasmuseum Kleindienst-Kleinochsenfurt-
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